Mittwoch, 12. August 2009

Emma- nur ein Huhn?



Nicht wirklich!

Emma sollte vor vielen Jahren bei uns landen.
Mein Vater hat bei einem Bauern ein paar neue Legehühner für den Stall geholt.
„Die kriegst du nur.. wenn du auch DIE mitnimmst, DIE machts eh nicht mehr lang und legen tut sie auch nicht, ist schon alt „
DIE war Emma, ein „Federfüßiges Zwerghuhn“.

Mein Vater sperrte Emma , zusammen mit den anderen Hühnern, in den Stall. Dort sollte es Emma aber gar nicht leicht haben. Die anderen Hühner machten dem Zwerg das leben schwer, bis diese sich schließlich zurückzog und quasi auf einer Holzlatte lebte – dort wo die anderen Hühner nicht unbemerkt hinkamen um sie zu picken.
Ich konnte mir das nicht mit ansehen. Ich stellte meinen Vater vor die Entscheidung : Entweder Emma wird geschlachtet (ohje das wollte ich auf keinen Fall) ODER sie darf im Garten leben !

Ich hab hoch gepokert mit Emma, aber es sollte sich für sie lohnen. Emma durfte ab nun im Garten leben.
Unser federfüssiges Zwerghuhn entpuppte sich dort, ind er Freiheit, als Kampfhenne was ihr bei meiner Mutter den Spitznamen „Oberfeldwebel Emma „ einbrachte.

Ihr neu gewonnenes Territorium verteidigte sie bis aufs Letzte. Mein Kater hat so manche Stunden auf erhöhtem, sicheren Gestein verbracht, nur weil Emma ihn mal wieder nicht IHREN Rasen überqueren lies.

Achja Emma konnte auch krähen! Doch wirklich!!!! Wir hatten kurzweilig einen Hahn , von dem muss sie sich das abgehört haben. Emma ist das einzige Huhn ,welches ich kenne ,das krähen kann.

Und Emma war so glücklich im Garten, dass für mein Vater nun jeder Tag wie Ostern sein sollte – denn sie fing wieder an zu legen, aber ihre Minieier wollte sie auf keinen Fall hergeben, sie suchte sich wöchentlich ein neues Versteck für diese.

Ich bin mit Tieren aufgwachsen und finde es immer wieder schön solche charakterstarken Wesen um mich zu haben wie Emma . Und jedes Tier kann das sein , wenn man ihm die Chance gibt sich zu entfalten und wenn man es dann näher kennenlernt.

Schon seit ein paar Tagen war Emma sehr blass und es war klar, dass sie das diesen Sommer nicht packt...
Ich habe jeden Tag Räucherstäbchen angezündet und ihr viel Reiki geschickt.
Heut Nacht ist Emma gestorben.
Ich weine keine großen Kullertränen, schliesslich war Emma „nur“ ein Huhn.
Aber ich möchte ihr trotzdem diesen Post widmen , weil sie schon ein bissel etwas Besonderes war , die Emma...

9 Kommentare:

  1. Snief! Dafür hab' ich der guten Emma gerade eine dicke Krokodilsträne gewidmet. Ganz ehrlich! Deine Geschichte, Emmas Geschichte, hat mich so gerührt ... Du hast so schön geschreiben, dass Emmas Leben wie ein kleiner Film vor meinen Augen ablief.

    Ich schick' dir ganz liebe Grüße
    Kirstin

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  2. deine Geschichte von Emma ist so wunderschön.Sie hatte bei euch eine glückliche Zeit. So soll es sein.
    L.G.
    helga

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  3. Schön, dass Du diesem kleinen Lebewesen zu einem glücklichen Leben verholfen hast.
    Wer weiß was sonst aus ihr geworden wäre.
    Viele liebe Grüße von Inken

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  4. Was für eine liebe Geschichte! Das mit dem "nur" Huhn" oder "nur" Vogel lässt mich auch immer wieder nachdenken, ab wann hat denn ein Tier das Recht, dass man ihm hilft? Und sind wir Menschen wirklich die Krönung der Schöpfung?
    herzlichst Claudine

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  5. Oooooh Mimi
    Was für eine schöne Geschichte, toll geschrieben....

    Ich liebe Hühner....

    herzliche Grüße
    Iris

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  6. liebe Mimi, echt schön geschrieben deine traurige Geschichte... solche Geschichten berühren einen... auch wenn es "nur" ein Huhn ist... schön... ich lese gleich mal unten weiter...

    liebe Grüße "nur" von mir, Pauline

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  7. deine anrührende geschichte erinnert mich an mein allererstes buch (das ich selbst gelesen habe): ein schönes leben für die kleine henne.

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  8. was für ein schönes leben....ich bin sicher, dass es emma dort, wo sie gerade ist, gut hat und zu dir herunterlächelt.

    lg von emma

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  9. Das kann man wohl sagen :-) ...und wunderhübsch war sie auch! Schön von dir ihr diesen Post zu widmen, ich hör sie schon gackern vor Freude darüber! Auch ein Huhn ist mit Leib und Seele ein Lebewesen, warum also sollte man nicht auch traurig sein nach dessen Ableben?
    Liebe Grüsse und schönen Abend, Vilma

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